: Wirtschaftsjunioren-Treffen
Dresden (adn/taz) - Elmar Pieroth, designierter Wirtschaftsminister der DDR, hält an seinem Ziel fest, daß die Einkommen der DDR-Bürger bei Einführung der D-Mark nicht sinken dürfen. Das erklärte er am Samstag vor 200 jungen Unternehmern und wirtschaftlichen Führungskräften auf dem ersten zentralen Treffen der Wirtschaftsjunioren Deutschlands in Dresden.
Der Vorschlag der Bundesbank, für die jetzigen Löhne ein Verhältnis der DDR-Mark zur D-Mark von 2:1 anzusetzen, komme diesem Anliegen entgegen, sagte Pieroth. Der Lohnverlust von 50 Prozent werde auf Vorschlag der Bundesbank ausgeglichen, wenn DDR-Bürger die in der BRD üblichen finanziellen Vergünstigungen wie Weihnachtsgeld und Teuerungszuschlag von 25 Prozent des bisherigen Einkommens erhalten. Sie würden dann unter dem Strich die selbe Summe in D-Mark verdienen wie zuvor in DDR-Mark. In einem dringenden Appell an die Regierungen beider deutscher Staaten forderten die Wirtschaftsjunioren Deutschlands bei ihrem ersten Treffen unverzügliche Reformen in Richtung Marktwirtschaft. Sie verlangen unter anderem völlige Aufgabe der zentralen Planung, freie Preise - von wenigen Ausnahmen abgesehen marktgerechte Lohnstrukturen, umfassende Gewerbefreiheit sowie Umwandlung der Staatsbank in eine unabhängige Notenbank.
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