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Aufregung um Springer

Budapest (dpa) - Die Übernahme mehrerer ungarischer Regionalzeitungen durch den deutschen Axel Springer Verlag hat auch am Mittwoch für Aufregung gesorgt. Die Pecser Regionalzeitung konnte wegen eines Druckereistreikes nicht erscheinen. Der Generaldirektor der Axel Springer Budapest GmbH, Joszef Bayer, erklärte vor Journalisten: „Wir haben neue Zeitungen gegründet, nicht alte gekauft. Da jedoch niemand blieb, die alten Zeitungen weiter herauszugeben, fallen nun sämtliche Abonnements und Inseratenaufträge an uns.“

Die Redaktionsmitarbeiter von bisher vier Regionalzeitungen haben ihrem ehemaligen Verleger, der noch regierenden Ungarischen Sozialistischen Partei (USP), gekündigt und Verträge mit dem Springer Verlag unterzeichnet. Die vier Blätter waren am Dienstag erstmals unter neuem Namen erschienen. Die „neugegründeten“ Regionalzeitungen haben eine gemeinsame Auflage von 230.000 Exemplaren. Die Axel Springer Budapest GmbH wurde Anfang 1989 mit einem Kapital von 30 Millionen Forint (780.000 D-Mark) als Gemeinschaftunternehmen zwischen dem Axel Springer Verlag (Berlin), der Ferenczy GmbH (Zürich), der ungarischen Kreditbank und kleineren Firmen gegründet. Sie verlegt mehrere Zeitschriften und sendet wöchentlich mehrere Stunden ein privates Radio- und Fernsehprogramm. Ab Herbst soll eine überregionale politische Tageszeitung in Ungarn vertrieben werden.

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