Berlin: Gemeinsamer Ost-West-Ostermarsch

■ Über 10.000 TeilnehmerInnen erwartet / Motto: „Berlin ohne Militär“ / Ärger wegen SED/PDS: SPD macht eigenen Aufruf

Erstmals werden kommende Ostern RüstungsgegnerInnen aus Ost und West gemeinsam demonstrieren. Am Sonntag werden voraussichtlich über 10.000 TeilnehmerInnen den Berliner Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße überschreiten. Die Alternative Liste, die Vereinigte Linke, die FDJ und die PDS rufen gemeinsam mit über 60 Friedensgruppen aus Ost- und West-Berlin zur Teilnahme auf. Diesjähriges Motto: „Für Solidarität und Entmilitarisierung - Berlin ohne Militär.“

Die SPD dies- und jenseits der Mauer hat den Aufruf nicht unterzeichnet. „Den Menschen, die noch vor Monaten unter Verantwortung der SED/PDS am Demonstrieren gehindert, bespitzelt und drangsaliert wurden, ist kaum verständlich, warum sie jetzt mit dieser SED/PDS demonstrieren sollen“, so die Erklärung der SPD-West. Weil der SPD viel am Ostermarsch gelegen sei, ruft sie trotzdem zur Teilnahme auf. Wegen der Teilnahme von FDJ und PDS sagte gestern auch Konrad Weiß von Demokratie Jetzt seine geplante Rede ab.

In dem Ost-West-Aufruf wird gefordert, daß die KSZE -Schlußakte in einen verbindlichen Vertrag umgewandelt werden soll. Die SPD will darüberhinaus, daß das Gebiet der Nato nicht ausgedehnt werden dürfe. Das durch Abrüstung gesparte Geld solle beim Aufbau Osteuropas helfen.

diak