: Regierung in Israel - USA unterstützt Syrien
■ Peres schließt Koalitionsabkommen / US-Senatoren in Syrien / Palästinensergruppe läßt drei Geiseln frei
Berlin (taz) - Die Bemühungen des israelischen Arbeiterparteiführers Peres, doch noch eine Regierung zustande zu bringen, werden immer hektischer. Am Montag schloß er ein Abkommen mit mehreren linken Parteien, darunter der Bürgerbewegung Ratz. Gleichzeitig ging das Tauziehen mit den liberalen Abgeordneten um Wirtschaftsminister Moda'i, der sich vom Likud-Block abgespalten hat, weiter. Einer von ihnen hat verbindlich zugesichert, heute für Peres stimmen zu wollen, und diesem damit eine Parlamentsmehrheit zu sichern.
Gleichzeitig fanden in allen größeren palästinensischen Städten Demonstrationen statt, bei denen mehr als 30 Menschen durch israelische Soldaten verletzt wurden. Die palästinensiche Intifada geht dieser Tage in ihren 29. Monat.
Die zunehmende Ungeduld der USA mit Israel in der Palästina -Frage wird durch einen Besuch dreier US-Senatoren in Syrien deutlich. Delegationschef Robert Dole betonte vor der Presse, Präsident Bush messe diesem Besuch große Bedeutung bei. Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Syrien waren 1986 abgebrochen worden. Jetzt aber unterstützt die US-Regierung die syrische Haltung im libanesischen Bürgerkrieg. Das Friedensabkommen von Taef, das im November 1989 von allen libanesischen Machthabern außer General Aoun unterzeichnet wurde, nannte Dole ein Ergebnis syrisch -amerikanischer Kooperation. Syriens Präsident Assad wurde als „Zentralfigur bei der Suche nach Frieden“ im Nahen Osten bezeichnet.
Ferner hat die von der PLO abgespaltene Palästinensergruppe „Fatah-Revolutionsrat“ von Abu Nidal am Dienstag drei europäische Geiseln freigelassen. Es handelt sich um die Französin Jacqueline Valente, ihre in Gefangenschaft geborene Tochter Sophie und ihr belgischer Freund Fernand Houtekins.
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