: Bermudas-Treffen
■ Bush und Thatcher zur deutschen Einheit
Hamilton/Bermudas (dpa) - US-Präsident George Bush hat sich im Beisein der britischen Premierministerin Margaret Thatcher demonstrativ zur Einheit Deutschlands bekannt. Zuvor hatte er auch die Auffasung vertreten, daß es Zeit für die Vergebung des Massenmordes an den Juden sei. Nach seinem Treffen mit Frau Thatcher auf den Bermudas erklärte Bush am Freitag abend unter anderem: „Ein geeintes Deutschland sollte volle Kontrolle über sein gesamtes Territorium haben, ohne jedwede neuen diskriminierenden Beschränkungen der deutschen Souveränität.“
Bereits zuvor hatte Bush gemeint, es sei an der Zeit, Deutschland für den Mord an sechs Millionen Juden zu vergeben. Er betonte, daß dies seine persönliche Auffassung und „keine Erklärung im Namen des Landes“ sei.
Auf die Forderungen Frau Thatchers, die Nuklearwaffen der Nato zu modernisieren und eine bedeutende US-Truppenpräsenz in Europa aufrecht zu erhalten, ging der Präsident nur mit dem Hinweis ein, dies müsse von der Allianz insgesamt geklärt werden. Zustimmend äußerte er sich zu den Vorstellungen von Frau Thatcher über die Weiterentwicklung des KSZE-Prozesses in ein Forum für einen ausgeweiteten Ost -West-Dialog.
Sowohl Bush als auch Frau Thatcher bekräftigen die Auffassung, ein geeintes Deutschland müsse Mitglied der Nato bleiben.
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