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Tod einer Göttin

■ In New York starb eine Filmlegende der 30er Jahre

Greta Garbo ist tot.

Im Alter von 84 Jahren ist sie am Sonntag in New York gestorben. Seit 1925 lebte sie in den USA, die rätselhafte, unnahbare Schönheit aus Stockholm. Ihrem Geburtsland verdankt sie die Entdeckung durch Mauritz Stiller.

1925 spielte sie in Deutschland, immerhin schon unter G. W. Papst, eine Hauptrolle in Die freudlose Gasse, welche sie direkt nach Hollywood führte. Unterm paperistischen Produzentenkönig L. B. Mayer, entstanden in noch für heutige Verhältnisse rascher Folge diverse Filme, vor allem natürlich die Karenina (1935) und die Kameliendame (1936), welche ihr die Aura der „Göttlichen“ eintrugen. Nach einem letzten Triumph in Lubitschs Komödie Ninotschka (1939) fiel der Versuch eines weniger kühlen Immages in G. Cukors Frau mit den zwei Gesichtern beim Publikum durch, die Garbo versank mit erst 36 Jahren in klaustrophober Melancholie, ihr Verstummen schon vor einem halben Jahrhundert umrankten zahllose Legenden.

Bis auf einen Ehren-Oskar (1954) konnte sie in den Vitrinen ihrer einsamen Villen keine der begehrten Filmtrophäen bewahren; sicherste Zeichen, daß das eindeutige Urteilsmonopol der Kritiker ihrer Mehrdeutigkeit nicht gewachsen war.

t.k.

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