: Am Anfang des Neorealismus
(„Rom, offene Stadt“, Italien 1945, N 3, 21.00 Uhr)Ein langer Kameraschwenk über Rom: Unten in den dunklen Straßen durchsucht die SS die Häuser, oben über den Dächern flieht einer, Kommunist und Widerstandskämpfer ... Mit mehreren kleinen Szenen läßt Roberto Rossellini seinen Film Rom, offene Stadt beginnen, bestimmt Ort, Zeit der Geschichte und ihre Haupthelden: die Arbeiter aus den tristen Häusern und schmutzigen Hinterhöfen. Ihren Mut, ihre Hartnäckigkeit, auch ihren Witz im Widerstand schildert Rossellini mit nüchternem Pathos.
Rom, offene Stadt, die Dreharbeiten begannen während der letzten Kriegstage, gehört neben Paisa (1946) und Deutschland im Jahre Null (1948) zur Trilogie beklemmend radikaler Filme, die gegen die Barbarei des Krieges und die Menschenverachtung der Faschisten Stellung nehmen. Sie begründeten nicht nur Rossellinis Ruhm, sondern sind vor allem ein Markstein des italienischen „Neorealismus“, jener Strömung, die ihre künstlerische Kraft aus dem Volk bezog und in ihm die Zukunft des demokratischen Italien sah.
Wy
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen