: ÖTV will Betriebskindergarten
■ KrankenpflegerInnen am ZK-Ost demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen
Demonstrieren für Krankenhaus-Kindergarten Foto: Jörg Oberheide ÖTV will Betriebskindergarten
KrankenpflegerInnen am ZK-Ost demonstrierten für bessere
Arbeitsbedigungen
Arbeiten im Krankenhaus bedeutet für das Pflegepersonal nicht nur mit immer weniger MitarbeiterInnen immer mehr PatientInnen zu versorgen, ständig mit neuen KollegInnen zusammen zu arbeiten oder von den Sorgen und Problemen der PatientInnen belastet zu sein, denen man nicht gerecht werden kann, sondern es bedeutet auch den Zwang zur Wechsel -Schichtarbeit. Für viele MitarbeiterInnen bringt das die Schwierigkeit mit sich, für ihre Kinder eine Betreuung zu finden, denn eine „normale“ Kindertagesstätte schließt spätesens um 17.OO Uhr. Auf dieses Problem wollten gestern nachmittag ungefähr 6O MitarbeiterInnen des Zentralkrankenhauses Ost hinweisen, indem sie ihre Kinder vor dem Eingang des Krankenhauses spielen ließen. Sie fordern die Einrichtung eines Kindergartens auf dem Krankenhausgelände, dessen Öffnungszeiten an den Schichtdienst angelehnt sind.
Zur Bekräftigung ihrer Forderungen präsentierten sie die Unterschriften von über 6OO UnterstützerInnen. Laut Jochen Killing, Sprecher der Vertrauensleute, würden heute 58 MitarbeiterInnen, die Einrichtung eines Beriebskindergarten nutzen.
Die Möglichkeit, vom Schichtdienst ausgenommen zu werden, gibt es für MitarbeiterInnen mit Kindern bisher nicht, auch nicht bei Teilzeitarbeit. Wollen sie dennoch weiterarbeiten, bleibt oft nur die Übernahme von Nachtdiensten. Das bedeutet am Tage „Etappen-Schlafen“. „Den Schlaf kann man am Tage nur nachholen, wenn die Kinder schlafen oder weg sind,“ erklärte eine Mitarbeiterin.
Gesundheitssenatorin Vera Rüdiger erklärte am Nachmittag, daß sie das Anliegen des Pflegepersonals „grundsätzlich für berechtigt“ halte. Krankenhäuser und Sozialbehörde würden derzeit prüfen, wie Öffnungszeiten der Kitas und Schichtdienst in Einklang gebracht werden könnten. Die Arbeitsbedingungen müßten verbessert werden, damit Fachkräfte nicht aus dem Berufsleben aussteigen.
E.K.
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