: Eppelmann im Amt
Strausberg (dpa) - Ohne militärisches Begrüßungszeremoniell hat gestern der neue DDR-Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann (DA), die Amtsgeschäfte übernommen. Eppelmann, Vorsitzender des Demokratischen Aufbruch (DA), hatte jahrelang als Pfarrer an der Berliner Samariterkirche die Friedensbewegung in der DDR aktiv unterstützt und war selbst Kriegsdienstverweigerer. Eppelmann hatte bereits am Vortag erklärt, die NVA bleibe „für eine absehbare Zeit noch bestehen“. So lange es zwei Militärbündnisse in Europa gebe, werde es auch zwei deutsche Armeen geben. Er betonte die „sicherheitspolitische Selbständigkeit“ für das Gebiet der jetzigen DDR. Auf DDR -Gebiet solle auch bei der Mitgliedschaft Deutschlands im westlichen Bündnis kein Nato-Soldat stationiert werden. Daher brauche man noch die NVA. Der Minister, der zwar den Wehrersatzdienst befürwortete, aber die Abschaffung der Wehrpflicht ablehnte, sprach sich für einen weiteren Truppenabbau aus. Eppelmann dämpfte jedoch Erwartungen auf rasche Einsparungen im Verteidigungsetat, da auch Abrüstung Geld koste.
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