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Metaller trillern gegen Arbeitgeber-„Signal“

■ Tarifverhandlungen in Nordwürttemberg-Nordbaden gehen im Mai weiter / IG Metall bleibt skeptisch / Vehemente Proteste

Fellbach (dpa) - Die Metall-Arbeitgeber in Nordwürttemberg -Nordbaden haben bei der 12. Verhandlungsrunde für die 700.000 Metallbeschäftigten am Donnerstag in Fellbach bei Stuttgart ihr bereits in anderen Tarifbezirken vorgelegtes Angebot unterbreitet. Nach dem Vorschlag soll über die 35 -Stunden-Woche auf der Grundlage eines europäischen Arbeitszeitvergleichs verhandelt werden, nicht aber vor 1993.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Dieter Hundt, wertete das Angebot als „Signal“ dafür, daß die Unternehmer zum Einlenken in der Arbeitszeitfrage bereit seien. „Erstmals“ hätten sich die Unternehmer bereiterklärt, den Weg zur 35-Stunden-Woche mitzugehen und diesen im Tarifvertrag zu fixieren.

Der Stuttgarter IG Metall-Bezirksleiter, Walter Riester, erklärte dagegen, das Angebot sei nicht geeignet, eine friedlich Lösung herbeizuführen. Ob es ein Schritt in die richtige Richtung sei, werde man erst bei der entscheidenden nächsten Verhandlungsrunde am 3. Mai in Göppingen beurteilen können. Einen weiteren Termin haben beide Seiten vorsorglich schon für den 9. Mai ins Auge gefaßt.

Die Verhandlung war von einer Protestaktion von etwa 700 Auszubildenden begleitet worden. Mit einem ohrenbetäubenden Trillerpfeiffenkonzert und auf Plakaten unterstrichen sie die IG Metall-Forderung nach 8,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Mark und für Auszubildende 100 Mark mehr.

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