Kunick will städtebauliche Heilung

Präsident-Kennedy-Platz soll zum neuen Tor zur Stadt werden / Wettbewerbsergebnisse vorgestellt  ■  bitte bis hie

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Der Präsident-Kennedy-Platz soll seinem Namen bald neue Ehre machen. Die preisgekrönten Konzepte eines Ideen-Wettbewerbs des Senators für das Bauwesen wurden gestern auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Sowohl optisch, als auch in bezug auf die Straßensituation ist der Präsident-Kennedy-Platz ein verwirrender Ort. An drei Stellen kreuzen sich dort die Autos, der Platz ist zerschnitten in zwei Grünflächen und einige Parkplätze. FußgängerInnen und RadfahrerInnen bewegen sich unsicher auf dem unüberschaubaren Terrain. Dabei ist der Platz ein typischer Radfahrer-und Fußgänger-Weg vom Remberti-Viertel in die Stadt. Nichts weist auf die historische Bedeutung hin, denn hier verlief früher die Stadtummauerung, und ein Tor gestattete den Durchgang zur Stadt.

Der erste, mit 5.000 Mark dotierte Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft Schwerdtfeger/Heisig - ein Architekt und ein Künstler machten gemeinsame Sache. Sie ließen sich von der Idee leiten, die frühere räumliche Situation wiederherzustellen - allerdings mit neuen, eher symbolischen Mitteln. Zunächst wird der Platz einen klaren Mittelpunkt erhal

ten, an dessen Stelle sich das Kunstobjekt „Unser Planet“ erhebt. Von allen auf den Platz zulaufenden Straßen und Wege - Contrescarpe, Fedelhören, Rembertistraße, Richtweg und Bischofstor - wird der Blick direkt auf diesen Mittelpunkt gelenkt. Der Autoverkehr fließt seitlich am Platz vorbei. Die Fußgänger erhalten klar markierte Wege, und eine hochgepflasterte Mischzone.

Als athmosphärische Besonderheit schlagen die Preisträger eine symbolische Wiederherstellung der alten Stadtmauer vor dem früheren amerikanischen Konsulat vor: Niedrige Mauern werden dahinterliegende, erhöhte Terrassen begrenzen, die durch eingearbeitete Treppen zu erreichen sind. Die Terrassen laufen nach hinten flach aus und münden in weitläufige Rasenflächen, die das frühere amerikanische Konsulat sanft einrahmen. Wieviel die Verschönerungsmaßnahme, die bis 1991 begonnen sein soll, schließlich kosten wird, ist noch nicht bekannt. Kunick: „So etwas müssen wir uns in Bremen auch in Zukunft leisten, um es von den Narben früherer Fehler zu heilen und künstlerisch zu gestalten.“ bea