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Fiebriger Unsinn

■ BRD-Trainer Xaver Unsinn bei Eishockey-WM erkrankt

Berlin (taz/dpa) - 40 Grad Fieber bewahrten Xaver Unsinn, den Trainer der bundesdeutschen Eishockey -Nationalmannschaft, bei der Eishockey-WM in der Schweiz davor, das 0:6-Debakel seines Teams gegen Schweden von der Bande aus miterleben zu müssen. An seiner Stelle litt der 211fache Nationalspieler Erich Kühnhackl, der, wie aus Spielerkreisen verlautet, vom größten Teil der Mannschaft nicht akzeptiert wird. Dennoch wird Kühnhackl wohl auch in den nächsten Spielen als Coach fungieren, da der Plan, Ladislav Olejnik oder Peter Hejma als Ersatztrainer zu berufen, vorerst fallengelassen wurde.

Kritik am Spiel der Deutschen, die völlig chancenlos waren, übte der gerade aus den USA eingeflogene Verteidiger Uwe Krupp. „Ich bin gewohnt, daß die Stürmer auf mich schauen, bevor ich sie anspiele“, kritisierte er seine Kollegen mit der Autorität seiner 261 Spiele für die Buffalo Sabres in der nordamerikanischen NHL, „doch sie drehen erst noch einen Kringel und dann landet der Paß beim Gegner.“ Außerdem werde zu sehr durch die Mitte gespielt. Reserve-Coach Kühnhackl jedoch ist trotz der glatten Niederlage optimistisch: „Es sind noch sieben Spiele und auf ein weniger Gutes folgt meistens ein besseres.“

Inzwischen geht das sukzessive Eintreffen von NHL-Profis bei den verschiedenen Teams weiter. Einen guten Einstand hatte Verteidiger Fetisow von den New Jersey Devils beim 10:1 der Sowjetunion gegen die USA. Der Mann, den Trainer Tichonow vor eineinhalb Jahren sogar in die Betriebsmannschaft einer Moskauer Bleistiftfabrik verbannt hatte, erzielte gleich ein Tor für die UdSSR, die noch sehnlichst auf Stürmer Sergej Makarow aus Calgary wartet.

Äußerst gemächlich ließen es die Kanadier gegen Finnland angehen. Sie wachten erst nach 33 Minuten auf, als sie schon 0:4 zurücklagen. In einer furiosen Aufholjagd schafften sie vor allem dank Steve Yzerman, der drei Tore schoß, noch ein 6:5. Der Siegestreffer gegen den überragenden finnischen Torhüter Tammi gelang Shawn Burr 136 Sekunden vor Schluß. Die Tschechoslowakei besiegte Norwegen leicht mit 9:1.

Matti

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