: „Niemand hat das Recht zu morden“
Prof. Jozef Beitl aus Bratislava zum Besuch des Papstes in der CSFR / „Es geht überhaupt nicht um Politik“ ■ I N T E R V I E W
taz: Steht der Papstbesuch im Zeichen eines Aufschwungs des Katholizismus in Böhmen und der Slowakei?
Beitl: Es geht vor allem um die Erneuerung des Glaubens. Bisher hatten die Menschen bei uns keine Möglichkeit, ihren Glauben auszudrücken und auszuleben.
Welche politischen Bezüge hat der Besuch? Wird der Papst bei der Rückkehr nach Europa helfen?
Es geht überhaupt nicht um Politik. Ich sehe nur die Bedeutung des Besuchs für die Kirche und ihre geistige Erneuerung.
Wird die konservative Sexualmoral des Papstes nicht zu Problemen mit der überwiegend laizistischen Bevölkerung führen?
Natürlich werden die Menschen mit diesen Lehren Probleme haben. Aber deswegen werden wir den Mord an Ungeborenen nie billigen können. Niemand hat das Recht zu morden. Was das Verbot von Verhütungsmitteln anlangt, weicht meine Auffassung von der offiziellen Kirchenmeinung ab.
Interview: Lubica Kasang
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