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Polizei am 1. Mai auf alles vorbereitet

■ Die Polizei wird am Kreuzberger 1. Mai in den Seitenstraßen sehr stark präsent sein / Kreuzberger Bürgermeister appellierte an die Berliner, nicht zum Gaffen zu kommen, sondern lieber zu Hause zu bleiben

West-Berlin. Der Polizeipräsident Georg Schertz hat gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Kreuzberger Bezirksbürgermeister Günther König klar zum Ausdruck gebracht, daß die Polizei am kommenden 1. Mai in Kreuzberg auf alle Eventualitäten vorbereitet ist und sich deshalb „sehr stark“ machen werde. Schertz versicherte, daß die Polizeikräfte jedoch unsichtbar im Hintergrund bleiben würden, wenn die sogenannte „revolutionäre 1.-Mai -Demonstration“ friedlich verlaufe. Sobald sich aber der erste konkrete Ansatz von Gewaltaktionen zeige, werde die Polizei „sehr schnell und stark“ vor Ort sein und tätig werden. Für den Fall, daß sich in der Demonstration ein schwarzer Block bilde seien die Beamten angewiesen diesen „sofort“ seitlich zu begleiten. Gefährderte Objekte an der Wegstrecke würden geschützt. Vor der Demonstration werde es Vorkontrollen geben.

Der Polizeipräsident betonte, daß es nach wie vor keine „konkreten“ Erkenntnisse darüber gebe, daß im Zuge des Kreuzberger 1. Mai „konkrete Strafaten“ geplant seien. In der autonomen Szene kursierende Flugblätter und Plakate deuteten jedoch darauf hin, daß Gewaltaktionen beabsichtigt seien, erklärte Schertz. Er konstatierte, daß die ausländischen Mitbürger in der Stadt von der Sorge bewegt seien, im Zuge der deutsch-deutschen Entwicklungen ausgrenzt zu werden. Diese Ängste würden von Kreisen der Autonomen benutzt um ausländischen Jugendlichen „einen Schub“ zu versetzen und sie, so wie am 20. April, „zu Gewalttaten hinzureißen“. Daß die Grenze am 1. Mai durchbrochen werden kann, hielt Schertz für ausgeschlossen, weil die Volkspolizei an den Übergängen sehr stark präsent sein werde. Die Zusammenarbeit zwischen den Ost- und Westberliner Polizeibehörden würden am 1. Mai eine neue Qualität erreichen: Es werde ein gemeinsame Lageeinschätzung und ein operatives Gesamtkonzept geben. Die Polizeieinheiten könnten aufgrund der Rechtslage zwar nur in ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet praktisch tätig werden, um den Informationsfluß zu optimieren, würden aber im Polizeipräsidum und der Einsatzleitung zwischen Ost und West Polizeiangehörige ausgetauscht.

Der Kreuzberger Bezirksbürgermeister König betonte noch einmal, daß ein Fest im Görlitzer Park nicht genehmigt sei. Nach den Krawallen in den letzten Jahren der bei Teilen der Szene zu einemm Umdenkungsprozeß geführt habe, hoffte König, daß dieser am 1. Mai zum Tragen komme. Er stellte fest, daß es besser sei, an diesem 1. Mai auf ein Fest in Kreuzberg zu verzichten und appellierte nachhaltig an die Bürger, nicht zum „Gaffen“ zu kommen und damit wieder für etwaige gewaltbereite Kreise „eine Kulisse“ zu bilden.

plu

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