: „Entscheidungsschlacht“ in Äthiopien
Addis Abeba (afp/dpa) - Die Eritreische Volksbefreiungsfront (EPLF) und die Volksbefreiungsfront Tigre (TPLF) haben im Norden Äthiopiens eine gemeinsame Großoffensive gestartet. Es handle sich um eine „entscheidende“ Schlacht, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten Bericht der amtlichen äthiopischen Nachrichtenagentur 'ena‘. Laut 'ena‘ haben die beiden Rebellenbewegungen ihre Bemühungen koordiniert und so „beträchtlichen Schaden“ angerichtet. Ziel der Offensive sei es, Eritrea vom Mutterland abzuschneiden.
Die Kämpfe konzentrieren sich den Angaben zufolge offenbar auf die von der EPLF gehaltene Hafenstadt Massawa und die Straße von dort zur eritreischen Provinzhaupstadt Asmara. Der Staatsrat wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung Massawas als Nachschubhafen für Eri trea und den Rest des Lan des hin.
Wie es weiter hieß, wurde die TPLF beim Versuch, in den nördlichen Teil der Provinz Schewa vorzudringen, zunächst von Regierungstruppen aufgehalten. Nun aber habe die TPLF eine neue Front von Tigre nach Eritrea eröffnet.
Kanada, die zwölf EG-Staaten, Norwegen, Schweden und die Schweiz hatten die äthiopische Regierung am Dienstag aufgefordert, durch einen Waffenstillstand eine Versorgung der Opfer des Bürgerkriegs und der Dürre in Eritrea zu ermöglichen. Am Freitag hatte UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar dringend zu Hilfsmaßnahmen für die etwa 2,3 Millionen vom Hungertod bedrohten Menschen im Norden des Landes aufgerufen.
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