piwik no script img

BND bespitzelt PDS

Berlin (taz) - Alle Welt redet davon, daß der Auslandsnachrichtendienst des früheren Ministeriums für Staatssicherheit angeblich in der Bundesrepublik weiterspioniert. Von der Arbeit des Bundesnachrichtendienstes in Pullach bei München ist dagegen nur selten die Rede - der aber arbeitet munter in der DDR weiter. Staatsminister Stavenhagen (CDU), im Bundeskanzleramt der zuständige Koordinator für die westdeutschen Geheimdienste, hatte zwar Ende März verkündet, daß die Parteien in der DDR kein „Gegenstand der Aufklärung des BND“ mehr sein dürften - aber DDR-Politiker werden dennoch weiter ausgespäht. Das geht aus einem vertraulichen Protokoll vom 19. April hervor, in dem der BND dem Bonner Kanzleramt mitteilt, daß die Aufbruchstimmung in der SED -Nachfolgepartei PDS einer „starken Ernüchterung“ gewichen sei. Neben „regulären“ Ortsgruppen hätten sich in der Partei des Demokratischen Sozialismus auch neue, „eigenständige PDS -Grundorganisationen“ gebildet, von denen einige, wie der 'Spiegel‘ meldete, „ausschließlich aus ehemaligen MfS -Mitgliedern“ bestehen sollen.

wg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen