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„Für ein rumänisches Rumänien“

Vatra Romaneasca („Rumänische Heimstätte“) fordert die Abschaffung der Rechte von ethnischen Minderheiten  ■ D O K U M E N T A T I O N

Ein anonymes Flugblatt aus Temeswar hat einigen Staub aufgewirbelt. Es bezeichnet die Forderungen, die aus Kreisen der nationalistischen Bewegungen aus dem Umkreis von „Vatra Rumaneasca“ in der Öffentlichkeit propagiert werden. Die „Rumänische Heimstätte“, Vatra Rumaneasca, in der auch viele Securitate-Mitglieder eine neue Heimat gefunden haben, sieht ihr erklärtes Ziel darin, den Autonomiebestrebungen der ungarischen Siebenbürger, aber auch den Forderungen der in Rumänien lebenden Roma entgegenzutreten.

Im neuen rumänischen Grundgesetz sollten laut Vatra Romaneasca folgende Punkte berücksichtigt werden:

Als offizielle Sprache hat auf dem rumänischen Territorium die rumänische Sprache zu gelten. Der Begriff „nationale Minderheit“ soll abgeschafft und durch „rumänische Bürger anderer Nationalität“ ersetzt werden. Die Unterrichtssprache in sämtlichen Schulen und Hochschulen ist die rumänische. In den Gebieten, wo Rumänen anderer Nationalität leben, kann als fakultatives Fach die Sprache und die Literatur der jeweiligen Nationalität unterrichtet werden.

Eine Antwort der rumänischen Lehrerin Smaranda Enache auf das anonyme Flugblatt wurde von der Zeitung 'Cuvintul liber‘ als Leserbrief abgelehnt. Sie lautet: „Wer sind die Verfasser? Wer hat dieses Machwerk verfielfältigt und verbreitet? Sicherlich die Scharfschützen der geistigen Securitate. (...) Sie sind gottlos, aber sie beten eine wahnwitzige Ideologie an: den chauvinistischen Nationalismus, diese erprobte und beliebte Waffe des ehemaligen Diktators (...). Sie erdreisten sich, 'Vorschläge‘ für die Verfassung eines neuen Rumäniens darzulegen. Welch Vorschläge! Daß alle Personen sich nur noch der rumänischen Sprache bedienen dürfen (...), daß Ungarn, Deutsche, Zigeuner, Juden, Serben, Ukrainer, Türken, Armenier und Angehörige anderer Völker unter der absurden Bezeichnung 'anderer Nationalität‘ firmieren sollen. (...)

Zu unserem Glück haben wir keine Kugeln (...). Wir haben keine Zeit, die Toten der Geschichte auszugraben, um weitere Jahrzehnte an der Peripherie der zivilisierten Welt mit rückwärtsgerichtetem Blick zu verbringen. (...) Wir sind die Töchter und die Söhne eines freien Rumäniens, wir sind zahlreich, stark, großmütig und mündig in dieser historischen Stunde. (...) Also, Scharfschützen, nehmt Euch in acht.“

Übersetzung: William Totok

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