: Aussöhnung Iraks mit Syrien?
Bagdad/Damaskus (ap) - In den Hauptstädten Syriens und Iraks waren am Wochenende intensive Bemühungen im Gange, auf dem Wege zu einer Gipfelkonferenz der Arabischen Liga noch in diesem Monat eine Aussöhnung der seit Jahren verfeindeten Länder herbeizuführen. Im Anschluß an einen Besuch in Damaskus traf am Sonntag der saudiarabische Kronprinz Abdallah Ibn Abdel Asis zu Gesprächen mit Staatspräsident Saddam Hussein in Bagdad ein. Dort hatte am Samstag bereits der jordanische König Hussein mit Saddam konferiert. Bei den vorangegangenen Gesprächen des Kronprinzen mit dem syrischen Staatspräsidenten Hafis el Assad ging es auch darum, ihn zu einer Normalisierung seines ebenfalls seit vielen Jahren feindlichen Verhältnisses zur PLO zu bewegen. Über Einzelheiten der Unterredung wurde nichts mitgeteilt, doch schrieb die Zeitung 'Tischrin‘, der Besuch Abdullahs sei Teil „panarabischer Bemühungen um Einheit“ gewesen. Der Wunsch nach einer arabischen Gipfelkonferenz geht vom PLO -Vorsitzenden Arafat aus, der eine Wiederbelebung des Nahostfriedensprozesses und die zunehmende Auswanderung sowjetischer Juden nach Israel sowie deren Ansiedlung in den besetzten Gebieten behandelt sehen möchte. Letztes größeres Hindernis dabei ist der Gegensatz zwischen Irak und Syrien, wo miteinander verfeindete Flügel der sozialistischen Baath -Partei regieren. Irak hat bereits wissen lassen, daß es den Gipfel ausrichten wolle und die Einladungen in Kürze in den arabischen Hauptstädten, darunter auch in Bagdad, übergeben würden. Wie es in diplomatischen Kreisen in Damaskus dazu hieß, wird der Generalsekretär der Arabischen Liga, Chadli Bendjedid, in allernächster Zukunft versuchen, den irakischen Staatspräsidenten zur Teilnahme an dem Gipfel zu bewegen.
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