: Protest gegen Kinderknast in Israel
Tel Aviv (taz) - Die israelische Ortsgruppe von „Defence for Children International“ hat gegen unerträgliche Zustände im Kindergefängnis Jerusalems protestiert. Laut dem Bericht einer Kommission leben palästinesische Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren in engen Zellen ohne Lüftung. 83 internierte Jugendliche werden in vier Zellen gehalten, in denen es nur 34 Schlafplätze gibt. 39 palästinensische Jugendliche leben in einer Zelle mit Schlafplätzen für 12 Personen, mit einer Toilette und einer Dusche. Einige palästinensische Gefangene durften keine Besuche von Familienmitgliedern empfangen. Das Wachpersonal mache übermäßigen Gebrauch von physischer Gewalt, heißt es in dem Bericht der Organisation, die von Dr. Menachem Horowitz geleitet wird, dem ehemaligen „ombudsman“ für Kinder in Israel. Dr. Horowitz betonte, die Moral der palästinensischen Jugendlichen in den Gefängnissen sei hoch, „vor allem, weil sie sich nicht als Verbrecher, sondern als Freiheitskämpfer ansehen“. Dr. Horowitz hob die Abwesenheit von Homosexualität und Gewalt unter den palästinensischen Jugendlichen in israelischen Gefängnissen hervor.
Amos Wollin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen