: Alternative Linke Liste hat einen Abgeordneten
■ Trotz leichter Enttäuschung bleibt man realistisch / DFD und Unabhängiger Frauenverband wollen Runden Frauentisch
Ost-Berlin. Leicht gedrückte Auszugsstimmung herrschte gestern im Büro des Demokratischen Frauenbundes Deutschland (DFD) in der Hannoverschen Straße im Berliner Bezirk Mitte. Seit einigen Wochen waren die Räume gegenüber der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland die „Wahlkampfzentrale“ der Alternativen Linken Liste (ALL). Diese aus fünf Gruppierungen bestehende Listenvereinigung hatte bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung von Ost -Berlin mit Mühe und Not einen Kandidaten ins Rote Rathaus bekommen.
Hatte man mit mehr gerechnet? Helge Hierse von der Alternativen Jugendliste (AJL): „Was heißt gerechnet? Gehofft hatten wir schon, auf Grund unserer Wahlaussagen noch ein paar Leute mehr in die Stadtverordnetenversammlung zu bekommen. Aber ich denke, wir können trotz allem zufrieden sein.“ Manuela Fitschen stimmt ihm zu: „Wenn man die Sache realistisch betrachtet, war viel mehr eigentlich nicht drin.“ Die Leute seien eben auch bei dieser Wahl wieder vor allem auf die großen Parteien fixiert gewesen. Da hätte man es als relativ kleine Verbindung eben schwer. Doch wolle man auf gar keinen Fall aufgeben. Gabi Liebefrau (DFD): „Egal, ob es nach der Neukonstituierung des Magistrats noch einen offiziellen Runden Tisch geben wird oder nicht - auf alle Fälle werden wir zusammen mit dem Unabhängigen Frauenverband einen Runden Tisch der Frauen veranstalten. Auch wenn es viele Mitbürgerinnen noch nicht direkt spüren - die Zeiten werden für uns härter werden.“ Auch werde man weiterhin mit den anderen Organisationen neben den bereits erwähnten gehören außerdem noch die Vereinigte Linke sowie die „Nelken“ dazu zusammenarbeiten.
Jetzt komme es jedoch erst einmal darauf an, so Gabi Liebefrau, sich über die Dinge zu einigen, die der namentlich zur Zeit noch nicht feststehende ALL -Stadtverordnete im Namen der Listenverbindung in das Stadtparlament einbringen soll.
O.K.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen