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Streik in Kaschmir

■ Generalstreik legt Hauptstadt lahm / Sicherheitskräfte erschießen eine Frau im indischen Bundesstaat Srinagar

Neu-Delhi (afp) - Ein von Muslimen ausgerufener Generalstreik hat am Montag das öffentliche Leben in Srinagar, der Hauptstadt von Kashmir, lahmgelegt. Die indische Nachrichtenagentur 'pti‘ berichtete, daß trotz der zehnstündigen Aufhebung der Ausgangssperre von acht Uhr Ortszeit an die Läden und Geschäfte geschlossen blieben und fast keine Transporte durch die Straßen von Srinagar fuhren.

In der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Stadt sollen Zerstörungen durch die Unruhen zu sehen sein, die von den von der Jammu- und der Kaschmir-Befreiungsfront, den beiden führenden muslemischen Bewegungen, sowie deren Studentengruppen ausgerufen worden waren. „Sicherheitskräfte“ haben am späten Sonntag während einer Schießerei mit militanten Muslimen im Stadtteil Khanyar eine Frau erschossen, zwei Mitglieder der Truppen sind verletzt worden. Die Muslime kämpfen für ein freies Kaschmir, dem einzigen Staat Indiens mit muslimischer Mehrheit. Durch die Aktionen wurden in diesem Jahr bereits 455 Menschen getötet. Die indische Regierung beschuldigt Pakistan, die „Separatisten“ mit Waffen auszurüsten. Die pakistanische Regierung widerspricht der Beschuldigung, hat aber öffentlich die muslimischen Unruhen unterstützt.

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