: Privatisierung der DDR-Kombinate
■ Wettbewerbsfähige Betriebe sollten schnell veräußert werden Verbraucherzentrale warnt DDR-Bürger vor Kreditabschlüssen
Bonn (afp) - Die Modernisierung und Sanierung der DDR -Wirtschaft unter anderem durch eine konsequente Privatisierung der DDR-Kombinate ist nach den Worten des wirtschaftspolitischen Sprechers der CDU/CSU -Bundestagsfraktion, Matthias Wissmann, dringend geboten. Dies bedeute, daß die wettbewerbsfähigen Betriebe schnell veräußert werden müßten, damit sie sich am Markt behaupten könnten. Die nicht wettbewerbsfähigen Betriebe müßten durch die Veräußerungserlöse saniert werden, um sie dann ebenfalls in den Markt zu entlassen. Das bisherige Konzept, erst eine gründliche Bestandsaufnahme zu machen, um dann unter Staatsaufsicht eine Sanierung vorzunehmen, sei der falsche Ansatz. Vor allem erscheine mehr unternehmerische Sachkunde in der Treuhandgesellschaft, die die Sanierung und Veräußerung der Kombinate in die Hand nimmt, notwendig. Hier seien schnelle und klare Entscheidungen der DDR-Regierung gefordert, da durch die bisherige Politik der Treuhandgesellschaft Vertrauen in den westlichen Industrieländern verlorengehe. Es gebe genügend Unternehmensberatungsgesellschaften, die zur Sanierung und Modernisierung der DDR-Kombinate herangezogen werden könnten.
Berlin (dpa) - Die Berliner Verbraucherzentrale hat die DDR -Bürger am Montag vor übereilten Abschlüssen von Kredit- und Leasingverträgen gewarnt. Kaum stünden die Eckdaten der Währungsunion fest, böten die Banken „Überbrückungskredite“ an. Als Sicherheit dienten die Sparguthaben, die am Stichtag 2. Juli in D-Mark umgetauscht werden. Ein Kreditvertrag stelle häufig den ersten Schritt in eine dauerhafte Verschuldung dar. Wer sich zur einer Kreditaufnahme entschließe, sollte neben seinen eigenen Rückzahlungsmöglichkeiten sorgfältig Zinsen und Kosten vergleichen und dabei immer auf die Höhe des effektiven Jahreszinses achten. Zinslose Darlehen oder Teilzahlungskredite von höchstens sechs Prozent pro Jahr, wie sie das Zivilrecht der DDR vorsehen, dürfe man dabei nicht erwarten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen