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Schilder gegen Grabscher?

Kreuzberg. Im Sommer, wenn die Hüllen fallen, sinkt bei vielen Männern der ohnehin unterentwickelte Respekt vor dem anderen Geschlecht. „Originelle“ Bemerkungen über Titten und Ärsche sind noch harmlose „Kommunikationsformen“ der ewigen Chauvis. Der Kreuzberger Jugendstadtrat Borchardt unternimmt jetzt einen Vorstoß, um in den öffentlichen Badeanstalten Frauen und Kindern mehr Sicherheit vor sexuellen Übergriffen zu verhelfen. In allen Bädern wird mit einer Plakataktion gegen die „Grabscher“ zu Felde gezogen werden. Borchardt: „Für etliche Männer ist das ‘Anmachen immer noch so etwas wie ein Sport. Dabei ist ihnen das sexuelle Empfinden von Frauen völlig gleichgültig.“ Mit den Plakaten soll außerdem eine Diskussion zum Thema Anmache in Gang gesetzt werden. Die Frauen werden aufgefordert, sich an die Bademeister zu wenden. Eine BademeisterIn wäre für die weiblichen Opfer sexueller Belästigung sicherlich eine geeignetere AnsprechpartnerIn.

bw

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