Einstimmig für neues Weserkraftwerk

■ SPD-Fraktion folgte Ausschußempfehlung / Fertigstellung 1994

„Mir ist heute ein Stein vom Herzen gefallen“, gestand der SPD-Abgeordnete Carl Heinz Schmurr, nachdem die SPD-Fraktion gestern nachmittag einstimmig der Vorlage seines „Energie -Ausschusses“ für den Neubau eines Weserkraftwerks (vgl. taz vom 9.5.) gebilligt hatte. „Die Entscheidung stößt auch nicht auf den Widerstand des Senats“, ergänzte Fraktionsvorsitzende Claus Dittbrenner, der auch „sehr froh“ über die vorsichtige Zustimmung war, die Stadtwerkedirektor Günter Czichon inzwischen ebenfalls signa

lisiert hat.

Acht Prozent des Bremer Haushaltsstroms kann nach den Angaben des Anbieter-Konsortiums schon ab 1994 mit dem Weserkraftwerk umweltfreundlich erzeugt werden. Bei den beiden Generatoren soll es sich um Spezialanfertigungen handeln, die speziell auf die Tideabhängigkeit der Weserströmung am Wehr eingerichetet sind.

Ein Mehraufwand von 2,7 Mio Mark jährlich, der den Stadtwerken nach Rechnung des Umweltressorts im schlechtesten Fall durch den Wasserkraftwerk-Bau

entstehen könnte, soll auf jeden Fall aus der Staatskasse getragen werden, beschloß die SPD-Fraktion. Allerdings wird mit neuen öffentlichen Zuschüssen für regenerative Energiequellen, die das Weserkraftwerk noch weiter verbilligen würden, gerechnet. „Und wenn unsere Partei die nächsten Bundestagswahlen gewinnt, soll es auch eine Ökosteuer geben, die den CO2-Ausstoß sehr teuer machen würde“, ergänzte SPD-Fraktionschef Dittbrenner, der dann mit 1.000 bis 2.000 Mark pro Tonne CO2 rechnet.

Ase