: 45 Grad im Schatten
Die UdSSR Film Service Corp. lockt die Mächtigen Hollywoods mit dem Versprechen niedriger Kosten und grandioser Naturkulisse zu Dreharbeiten in die Sowjetunion. Schon konnten zwei Spielfilmproduktionen, darunter das Zarendrama Peter der Große, sowie Dallas für Aufnahmen auf dem Boden der Arbeiter- und Bauernmacht gewonnen werden. Die Sowjetfirma bietet ihre Dienste für eine prozentuale Beteiligung an. So kann sie mit Einnahmen bis eine Million Dollar für ihre Arbeit am Projekt eines Tschernobyl-Films mit dem Titel Letzte Warnung rechnen. Juri Spilnj, Bürochef in Los Angeles, glaubt, mit seiner Firma innnerhalb von drei Jahren in die Gewinnzone kommen zu können. Das sowjetische Zwei-Mann-Team im Filmmekka bearbeitet derzeit 60 Projekte in verschiedenen Entwicklungsphasen.
Die deutsche Fotografin Lotte Jacobi, die sich durch ihre Porträts bekannter Persönlichkeiten einen Namen gemacht hat, ist am Sonntag im Alter von 93 Jahren in einem amerikanischen Seniorenheim in Havenwood gestorben. Die Künstlerin hat unter anderem Eleonore Roosevelt und Albert Einstein fotografiert. 1896 in Thorn geboren, studierte Lotte Jacobi an der Akademie für Fotografie in Bayern und anschließend an der Münchener Universität. Sie zog 1920 nach Berlin, wo sie das Studio ihres Vaters übernahm. 1935 emigriert sie nach New York.
Alle Vorzeichen für eine gute Spielzeit verzeichnen die sieben Bühnen, die in der Arbeitsgemeinschaft deutscher Festspielorte zusammengeschlossenen sind. So können die Bad Hersfelder Festspiele bereits auf einen Vorverkauf von 75 Prozent aller Karten für die Spielzeit 1990 verweisen, obwohl diese erst am 19. Juni beginnt. Auch in Hall sind schon 45 Prozent der Karten verkauft. Die 20 Jahre alte Arbeitsgemeinschaft der Bühnen in Bad Gandersheim, Bad Hersfeld, Ettlingen, Feuchtwangen, Jagsthausen, Schwäbisch Hall und Wunsiedel hat in diesem Jahr einige Jubiläen zu verzeichnen. In Wunsiedel wird seit 100, auf der Haller Kirchentreppe seit 65 und in Bad Hersfeld seit 40 Jahren Freilichttheater gespielt. Rund 300.000 BesucherInnen kamen 1989 zu den Aufführungen der Theater, die über einen Etat von insgesamt 20 Millionen Mark verfügen. Die Platzauslastung lag zwischen 96 Prozent (Jagsthausen) und 59 Prozent (Schwäbisch Hall).
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