: Doch kein Abschied vom Möbel
■ Der Runde Tisch will wegen ungelöster Probleme seine Arbeit fortsetzen / CDU-Beschwerde über „trockene Party“
Ost-Berlin. Gestern mittag trat der Runde Tisch der Hauptstadt zu seiner 20. Tagung zusammen. Zum ersten Mal führten die Vertreter der SPD Regie - die kirchlichen Moderatoren hatten sich vereinbarungsgemäß aus ihrem Vermittleramt verabschiedet. Dem Gremium lagen unter anderem der Abschlußbericht der Arbeitsgruppe „Sicherheit“, der Bericht der Arbeitsgruppe „Gleichstellung von Frau und Mann“ sowie eine Stellungnahme der Arbeitsgruppe „Verfassung“ vor.
Der stellvertretende Leiter des Stabes des Volkspolizeipräsidiums erstattete den Bericht zur inneren Sicherheit. Er verwies auf einen Anstieg krimineller Delikte - auch die Zahl der Verkehrsunfälle sei nicht unerheblich in die Höhe gegangen.
Heiterkeit erregte ein Disput, den die Vertreterin der CDU über die sogenannte Wahlparty im Roten Rathaus mit dem amtierenden Oberbürgermeister Hartenhauer eröffnete. Die Christdemokratin ereiferte sich über den trockenen Verlauf dieser Veranstaltung - weder Speisen noch Getränke seien gereicht worden - dies sei „einer Stadt wie Berlin nicht würdig“. Hartenhauer verwies darauf, daß die „Party“ lediglich informellen Charakter getragen habe. Der Name „Party“ ist gewählt worden, weil das international so üblich sei.
Der Wortwechsel wurde beendet, als Gabriele Liebetrau (DFD) sich einschaltete und meinte, daß sie angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt „auf die Barrikaden gegangen“ wäre, hätte es ein rauschendes Fest gegeben. Beifall bei der Mehrheit der Anwesenden.
Am Schluß des Treffens einigte man sich, die Arbeit des Runden Tisches fortzuführen - zuviele ungelöste Probleme stünden noch an.
o.k.
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