: „Das Weltkind“
Wider die kleinstaatliche Kleingeisterei Ein französisches Plädoyer ■ E U R O F A N
Ich danke der Natur, die weisheitsvoll zu meinem Wohl mich jetzt hervorgebracht, in dieser Zeit, die leidlich gut gemacht: den tristen Tadlern gilt sie als frivol, doch meiner Lebensart ist sie genehm. Ich liebe Luxus, üppig und bequem, die Künste, das Vergnügen, Reinlichkeit. Ein jeder Ehrenmann sich daran freut.
Mein Herz, das freilich unrein, ist entzückt vom Überfluß, der uns ringsum beglückt: er ist der Künste Hort, des Schönen Quelle, die neue Freuden bringt und Wünsche weckt. Der Erde Gold und das der Meereswelle, was sie bewohnt und was darinnen steckt, sowie auch alles. Was in Lüften schwebt - Es dient dem Luxus, des Vergnügens Zweck: Wie gut es sich im Eisenalter lebt!
Das Überflüssige, nicht zu entbehren, verbindet jetzt die beiden Hemisphären. Unzählige schnelle Schiffe seht ihr froh von Texel abgehn, London und Bordeaux, um Güter, die von Ganges‘ Ursprung kommen, günstig für uns ertauscht, indes die Frommen des Mohammed von Frankreichs Wein besiegt und mancher Sultan selig trunken liegt.
Fran?ois-Marie Arouet, genannt Voltaire
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