: Robert Maxwell
■ Englischer Medienzar auf dem Weg nach Europa
Der britische Verleger Robert Maxwell stammt aus der Tschechoslowakei. Er kam jedoch schon vor dem Zweiten Weltkrieg nach Großbritannien und trat zu Kriegsbeginn in die britische Armee ein. Er wurde später für „außergewöhnlichen Mut“ als Soldat ausgezeichnet. Das Imperium des knapp 67jährigen Maxwell umfaßt die beiden Tageszeitungen 'Daily Mirror‘ und 'Daily Record‘ mit einer Auflage von zusammen vier Millionen sowie die Sonntagszeitungen 'Sunday Mirror‘ (zwei Millionen Auflage), 'People on Sunday‘ und die schottische 'Sunday Mail‘. Daneben gibt er fast 400 akademische Journale und zahlreiche Magazine heraus.
Maxwell ist Mitglied der Labour Party. Sein Parteibuch benutzt er dabei gern zu seinem Vorteil. Rücksichtslos ist er im Umgang mit Gewerkschaften. Maxwell unterstützt die Antigewerkschaftspolitik der britischen Premierministerin Margaret Thatcher und hat ihr bei zahlreichen Gelegenheiten für ihre technologiefreundliche und Arbeitsplätze vernichtende Industriegesetzgebung gedankt.
Während des großen Bergarbeiterstreiks in den achtziger Jahren stellte er sich auf die Seite Thatchers. Im vergangenen Jahr entließ er sämtliche Gewerkschaftsmitglieder seines Verlags Pergamon Press, weil sie einen eintägigen offiziellen Warnstreik organisiert hatten. Die Auseinandersetzungen darum dauern bis heute an.
Maxwell versucht auch in Europa Fuß zu fassen. Seit einer Woche gibt er die Wochenzeitung 'The European‘ heraus, der Experten jedoch keine Marktchance einräumen. In Frankreich ist er an dem Fernsehsender TF 1 und der Agentur ACP beteiligt, wo er im vergangenen Jahr zahlreiche Angestellte entlassen hatte.
Ralf Sotscheck
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