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Kaffeekränzchen auf der Straße

■ AnwohnerInnen und Kinder genossen die Ruhe vor dem Stau

Die Wevers leben seit 35 Jahren im vorderen Bereich der Stader Straße: „Jetzt ist es wunderbar“, sagt Rolf Wevers über den Gartenzaun gelehnt. „Wir alle haben die Aktion voll unterstützt.“ Wie ihre Nachbarn haben sie ihr Auto gestern nicht bewegt: „Unsere Garage ist dicht.“ Ob sie sich jeden Sonntag eine solche Aktion wünschen würden? „Nee“, entrüstet sich da der Nachbar Gernot Holz, „nicht sonntags. Von montags bis samstags müßte das so sein.“ Seit 27 Jahren sei er in der SPD, erzählt er freimütig, jetzt werde er der SPD die „Einzugser

mächtigung für meinen Parteibeitrag“ entziehen. Welvers ergänzt: „Das wir diese Aktion machen ist auch dadurch begründet, daß die politischen Gremien, besonders die Mehrheitspartei, uns mit solcher Verachtung begegnet. Die haben für die Verkehrssituation hier gar kein Verständnis.“

„Was man uns hier antut, das ist angewandte Körperverletzung“, meint eine Nachbarin drei Häuser weiter.„Wenn morgens um 5 Uhr, spätestens 5 Uhr 10 die ersten Schwerlaster vorbeirollen, kann ich nicht mehr schlafen.“

„Eine Unverschämtheit“ sagt eine etwa 70 Jahre alte Radlerin und meint noch etwas anderes: „Ich wohne dahinten an der Hamburger Straße. Und wenn hier verkehrsberuhigt wird, dann wird es für uns dahinten noch viel schlimmer“.

Wenige Häuser weiter stellt unterdessen Karl-Erik Müller den Kaffeetisch auf die Straße. Er sei hier aufgewachsen und lebe seit 1958 an der Stader Straße. „Davon habe ich immer geträumt“, gesteht er, während seine Frau die Plätzchen bringt. Die vierjährige Tochter könne man noch nicht

einmal allein zur drei Häuser weiter wohnenden Oma lassen kann.

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