piwik no script img

Cocom-Liste gelockert

■ Handelsbeschränkungen werden teilweise aufgehoben

Bonn (ap/taz) - Hochtechnische Produkte aus dem Westen können ab dem 2. Juli fast ohne Beschränkungen auch in die DDR geliefert werden. Die Cocom-Liste, die den Export solcher Güter und Verfahren in Länder des Warschauer Pakts bisher verbietet, wird nach Angaben des Bonner Wirtschaftsministeriums in einer Sonderregelung zugunsten der DDR auf wenige Bereiche wie Super-Computer, U-Boot -Technologie und andere militärisch nutzbare Techniken gekürzt. Zwar werde die förmliche Aufhebung der Exportbeschränkungen erst am 29. Mai in Paris beschlossen, die Zustimmung der USA und der anderen Partnerländer liege aber bereits vor, hieß es im Ministerium.

Den Angaben zufolge wird auch der zuletzt zwischen der Bundesrepublik und den USA noch umstrittene Export von Telekommunikationsgeräten und Werkzeugmaschinen in die DDR völlig freigegeben. Die DDR verpflichte sich ihrerseits, Geräte und Entwicklungs- sowie Fertigungskenntnisse nicht in Drittländer weiterzugeben. Dieser Vereinbarung habe der DDR -Ministerrat am Mittwoch zugestimmt. Die DDR werde damit allerdings nicht zum Cocom-Mitglied und könne ihre eigene Technologie wie bisher exportieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen