Verhandlungen mit Spekulant gescheitert

■ Werra-Block: „Immobilien Braun“ bot zehn Wohnungen für fünf Mark pro Quadratmeter / Initiative will mehr Wohnungen

Neukölln. Auf die Besitzer des Neuköllner Werra-Blocks (die taz berichtete), „Immobilien Braun“, kommt neuer Ärger zu. Die Werra-Block-Initiative läutete gestern „die nächste Runde“ in der Auseinandersetzung um die neunzig leeren Wohnungen des Häuserblocks zwischen Weigand-Ufer, Treptower und Werrastraße ein. Die Verhandlungen mit „Immobilien Braun“ sind damit gescheitert. Die Immobilienfirma hatte angeboten, die Strafanträge gegen die BesetzerInnen, die leere Wohnungen im Werra-Block viermal besetzt hatten, zurückzunehmen und zehn der etwa hundert leeren Wohnungen für fünf Mark den Quadratmeter an „Bedürftige“ zu vermieten. Den BesetzerInnen genügte das Angebot nicht, weil „Braun“ es nicht schriftlich bestätigen wollte. Außerdem fordern sie nach wie vor für sich fünfzig Wohnungen und fünfzig für die MieterInnen im Block. Der Vermittlungsversuch eines Pfarrers der evangelischen Brüdergemeinde konnte da auch nicht mehr helfen.

Ihre neue Runde begann die Initiative aus etwa 25 bis 30 Wohnungslosen noch gestern mit dem Verteilen von Flugblättern in der Windscheidstraße in Charlottenburg. Nach ihren Informationen läßt „Immobilien Braun“ in der Nummer 19 zwei Wohnungen leerstehen, ähnlich wie in der Föhrerstrasse10 im Wedding. Danach statteten sie dem Hotel „Savoy“ einen Besuch ab. Auch dieses Haus soll „Immobilien Braun“ gehören, so die Initiative. Die Hotelgäste wurden darauf hingewiesen, daß „ihr“ Hotelbesitzer in Neukölln seit Jahren an die hundert Wohnungen im Werra-Block leerstehen läßt.

Auch die MieterInnen anderer „Immobilien Braun„-Häuser werden gegen die Spekulantenfirma mobilisiert. In vielen der hundert Häuser kümmert sich die Besitzerin - wie auch seit Jahren im Werra-Block - nicht um die Behebung von eklatanten Mängeln wie defekten Treppenhausbeleuchtungen oder Wasserschäden. Erst in der letzten Woche trafen sich 60 Mieter aus dem Reinickendorfer Eichborndamm. Sie fordern die unverzügliche Beseitigung von Mängeln und die Senkung der Miete. 10 bis 12 Mark pro Quadratmeter halten sie für die Wohnungen für zuviel.

diak