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Gabun in Flammen

■ Schwere Unruhen nach Mord an Oppositionspolitiker

Libreville/Berlin (ap/taz) - Im westafrikanischen Gabun sind nach dem Tod eines Oppositionspolitikers schwere Unruhen ausgebrochen. Laut Augenzeugen setzte eine „Bürgerkriegsstimmung“ ein, nachdem der Generalsekretär der vor kurzem gegründeten oppositionellen Gabunesischen Fortschrittspartei, Joseph Rendjambe, am Mittwoch morgen in einem Libreviller Hotel tot aufgefunden wurde. Nach ersten Untersuchungen wurde er im Zimmer einer jetzt verschwundenen Frau von der Elfenbeinküste erstochen aufgefunden. Die Opposition beschuldigt Präsident Bongo, für den Tod seines Rivalen verantwortlich zu sein.

Seit dem Bekanntwerden des Todes wird Gabun von Demonstrationen erschüttert. Demonstranten entführten den französischen Generalkonsul Jean Duffau und zehn Mitarbeiter der Ölkonzerne Shell und Elf, ließen sie jedoch wieder frei, als die Regierung eine Untersuchung des Todesfalls anordnete. In den Protesten, die gestern noch andauerten, ist Rendjambes Geburtsstadt Port-Gentil total verwüstet worden. Das französische Konsulat sowie die meisten Geschäfte und öffentlichen Gebäude wurden ausgeplündert und angezündet. In Libreville und Port-Gentil patrouillierten gestern französische Streitkräfte, die Verstärkung aus Korsika bekommen haben, um die in Gabun lebenden Ausländer zu evakuieren.

D.J.

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