: Wegfall der Frauenseite
Ihr habt Euch oft stark gemacht, wenn es um die Rechte der Frauen ging: Wart für die Quotenregelung, gegen Diskriminierung und Sexismus. Habt die kleinen und großen Machos und Rambos aufs Korn genommen und der Lächerlichkeit preisgegeben. Eure Frauenseite war hierbei hilfreich und ein fortschrittlicher Wegbereiter für einen noch längst nicht abgeschlossenen Umdenkprozeß.
Und nun, ganz plötzlich, von heute auf morgen, seid Ihr der Meinung, Eure Frauenseite sei in unserer, noch immer männerbeherrschten Welt nicht mehr nötig beziehungsweise überflüssig.
Frauenspezifische Nachrichten müssen nun, wenn überhaupt vorhanden, mühsam zwischen allen möglichen sonstigen Sonderseiten, Vorabdrucken und teils viel zu umfangreichen Aufsätzen gesucht und geortet werden.
Eure Leserschaft setzt sich aber nicht nur aus Männern zusammen, und Ihr vergeßt, daß die meisten Frauen nur wenig Zeit fürs Zeitunglesen aufbringen können. Viele, auch wir im Berliner Frauenbund, hielten gerade wegen der konzentrierten Übersicht einer Frauenseite die taz. Eine eigene Seite unterstreicht ja auch die Wichtigkeit von Themen, zum Beispiel von Frauenthemen. (...)
Katharina Ehrlicher, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen