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Hemelingen soll an den Trog

■ Bausenators Schwenk: Doch ein direkter Daimler-Anschluß an Autobahnzubringer

Das Straßenbaumoratorium, das sich der Bremer Senat verordnet hat, ist zu Ende. Das verkündete Bausenator Konrad Kunick gestern am Rande einer Pressekonferenz zur Wohnungsbaupolitik. Noch in diesem Monat will Kunick mit einer Vorlage in den Senat, mit der die endgültige Trasse für einen Tunnel in Hemelingen festgelegt wird. Die Planung sieht eine Straßenführung vor, die der Senat aus Kostengründen schon so gut wie verworfen hatte, die sogenannte Variante AB. Klartext: Vom Daimler ausgehend soll die Trasse direkt am Brüggeweg ent

lang gehen und an den Autobahnzubringer Hemelingen geführt werden. In den letzten Monaten hatte die Baubehörde scheinbar eine andere Lösung verfolgt, die sogenannte Stackkamptrasse. Dagegen war eine Bürgerinitiative Sturm gelaufen. Die Teilnehmer einer CDU-Veranstaltung zum Verehrschaos in Hemelingen waren bereits am Dienstag abend von Kunicks Senatsdirektor Manfred Osthaus vom Kehrtschwenk informiert worden.

Das gut drei Kilometer lange Bauwerk, das auf der Hälfte der Strecke als Trog, nach oben hin

offen, geplant ist, wird mindestens 268 Millionen Mark kosten. Planungs- und Bauzeit: Etwa 10 Jahre.

Mitglieder von Verkehrsinitiativen mutmaßen hinter den nun wieder anderen Kunick-Plänen etwas ganz anderes. Eine Zermürbungstaktik gegenüber den autogeplagten Anwohnern am Brüggeweg. Ihre Spekulation: Der Senat wolle mit Daimler zusammen die Häuser in der Straße aufkaufen, eine oberirdische Autobahnanbindung bauen und die gesamte Fläche zum Gewerbegebiet erklären.

hbk

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