: SPD: Stadtwerkeposten ausschreiben
■ Kritik an Kungelei zwischen Wedemeier und Arbeitnehmervertretern
In die Diskussion um die Neubesetzung eines Vorstandspostens bei den Stadtwerken kommt Schwung. Am Dienstag abend beschloß der Vorstand des Unterbezirks Ost, den Senat aufzufordern, den 250.000-Marks-Posten öffentlich auszuschreiben. Wie berichtet haben sich die Arbeitnehmervertreter und der Aufsichtsratsvorsitzende Bürgermeister Klaus Wedemeier darauf verständigt, die Stelle nicht auszuschreiben, sondern mit dem bisherigen Abteilungsdirektor für Energieerzeugung und -verteilung, Fritz Sehring, zu besetzen.
Diese Kungelei war aus den Reihen des Energiebeirates heftig kritisiert worden, da Sehring für eine zögeliche Unternehmspolitik in Sachen Fernwärmeausbau mitverantwortlich gemacht wird.
Der UB-Ost-Vorstand erinnert in seinem Beschluß daran, daß gemäß den Vorschlägen des Energiebeirates die Stadtwerke zu einem Energiedienstleistungs-Unternehmen ausgebaut werden sollen. „Die konkrete Umsetzung dieser Empfehlung wird wesentlich davon abhängen, wie weit die mit der Leitung der Stadtwerke beauftragten Personen eine sol
che Politik bewußt mittragen werden.“ Dafür müsse nach der bestgeeigneten Person gesucht und deshalb überregional ausgeschrieben werden. Dabei solle ein wichtiges Kriterium sein, daß der Bewerber Erfahrungen mit Energiedienstleistungs-Konzepten habe. Angesichts der letzten Affairen habe die SPD allen Anlaß, die Umsetzung ihrer politischen Ziele zum alleinigen Maßstab ihres Handelns zu machen.
Am 8. Juni wird sich nun der Landesvorstand mit dem Beschluß befassen müssen.
hbk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen