: Film nach der Revolution
■ Kuba-Filmwoche des Kommunalkinos / Eine kleine Programm-Übersicht
Mit dem Film (siehe unser Bericht) von Tomas Guetierrez Alea, dem großen alten Mann des nuevo cine Cubas, beginnt heute um 20 Uhr in der Schauburg die Cuba-Filmwoche des Kommunalkinos Bremen. Er und die Kollegin Miriam Talavera werden anwesend sein. Nach dreijährigen Vorarbeiten hat der Bremer Filmverleih CON Film ein Filmpaket von 25 Filmen bereitgestellt, aus dem sich lokale Veranstalter bedienen können. Zuerst wurden die Cubafilme in Essen gezeigt; später gehen sie nach
Hamburg und Münster, 25 Städte sind interessiert.
Seit 31 Jahren gibt es in Cuba eine nennenswerte eigenständige Filmgeschichte, die Kinos sind voll, jährlich im Dezember findet in Cuba das wichtigste Festival des lateinamerikanischen Kinos statt. Das Kommunalkino stellt eine Auswahl von neun Filmen vor, bis auf zwei Ausnahmen deutsch untertitelt. Wem sowas zu mühsam ist, der höre sich die Synchronisation von „Bis zu einem gewissen Punkt“ an, er wird geheilt sein: In der DDR ge
macht, überraschen uns sächselnde CubanerInnen im Deutschton. Außerdem ist die Abmischung grauenhaft. Es lebe die Originalfassung!
Eine aristokratische Familie bleibt nach der Revolution im Lande und erlebt den Zerfall der feudalen Strukturen. T. G. Alea zeigt in „Die Überlebenden“, wie eine schiffbrüchige Klasse an ihren Riten festzuhalten versucht. (1978, 130 min, Untertitel, Cinema, 7.6., 18.15 Uhr, der Regisseur ist anwesend)
Unterhaltsames verspricht „Die Vögel schießen auf die Flinte“ von Rolando Diaz, eine Komödie um Mann und Frau und den Generationskonflikt. (1986, 90 min, Untertitel, im Cinema am Mo., 11.6., 18.45 Uhr, Untertitel; davor: „Lieber später als nie„ von Enrique Colina, 1987, 9 min)
Um die Rolle der Frau geht es in „Portrait von Teresa“ von Pastor Vega, einem vielgepriesenen Beziehungsfilm von 1979. (103 min, dt.Fassung, Mi., 13.6., Cinema, 18.45 Uhr)
Weitere Filme: „Wenn das Tanzen vorbei ist“ von Geraldo Chijona, 1986, 10 min und „Wilfredo Lam“ von H. Solas, 1983, 45 min, und „Leo-Irakeres“ von J. Padron, 1985, 24 min am Di., 12.6. im Cinema, 18.45 Uhr.
Im BGH Vegesack: Do., 14.6., 20 Uhr „Bis zu einem gewissen Punkt„; Do., 21.6., 20 Uhr „Die Vögel schießen auf die Flinte“.
Es gibt ein ausführliches Programmheft in Schauburg und Cinema mit mancher bedenkenswerter Zeile des CON-Filmers Detlef Ziegert und in der Schauburg eine Ausstellung mit Kunst-Filmplakaten aus Cuba. Bu
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