: Rolling Stones: Im Stadion noch Plätze frei
■ 70.000 Fans kommen heute ins Olympiastadion / Veranstalter erwartet „ältere Generation mit Kindern“ / Kein zweites Konzert
Charlottenburg. Die fünf Rolling Stones werden vergangene Nacht beruhigt geschlafen haben: Ihr heutiges Konzert im Olympiastadion ist fast völlig ausverkauft. Gestern nachmittag gab es von den 70.000 angebotenen Karten (59 Mark) noch etwa 100 bei den Theaterkassen.
Im Gegensatz zu Städten in Westdeutschland werden Mick Jagger (Vocal, Guitar), Keith Richards (Vocal, Guitar), Bill Wyman (Bass), Ron Wood (Guitar) und Charlie Watts (Drums) nur einen Abend lang auf der Bühne rocken: In Berlin gibt es kein zweites Konzert. Am zweiten Konzerttag in Hannover und Frankfurt blieben die Fans weg - Theaterkassen ärgerten sich schwarz über nichtverkaufte 20.000 Karten. Es ist eben nicht nur Richards alt geworden (siehe Bild), sondern auch jene, die vor über 20 Jahren die gepreßten Scheiben der Stones noch auf Mono-Plattentellern abspielten. Inzwischen sind aus den damaligen Fans berufstätige Mütter und Väter geworden, die heute abend ihre Kinder mitbringen werden. In Wessi-Land waren die Konzerte „Friede-, Freude, Eierkuchen -Veranstaltungen“ (Polizei). Dementsprechend erwarten auch weder der Sicherheitsdienst, Concert Tournee Service, dessen 500 Ordner für einen geregelten Ablauf sorgen wollen, noch die 200 bis 300 eingesetzten Polizeibeamten besondere Vorkommnisse.
Die Stones sind heute das vierte Mal in Berlin. Das erste Mal kamen sie 1965 in die Waldbühne. Sie war nach dem Konzert (20.000 Fans) fast völlig zerstört. 1976 spielten sie vor 12.000 Zuhörern, und 1982 kamen zum Stones-Konzert noch einmal 22.000 Fans. 1965 wurde die Waldbühne mehrere Jahre für Konzerte gesperrt.
Aber obwohl nur „die ältere Generation mit ihren Kindern erwartet wird“, war Concert Tournee Service trotzdem vier Tage damit beschäftigt, Sicherheits- und Absperrgitter aufzustellen. Anderthalb Tage wird der Abbau dauern. Damit wenigstens die An- und Abreise nicht genausolange dauert, rät die Polizei dazu, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. U-Bahn Linie 1 bis Olympia-Stadion.
diak
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