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SPD-UB-West gegen Stelzen-Autobahn

■ Lill findet Senatsentscheidung ein „Unding“ / Kunick beantragte Geld in Bonn

„Ein Unding“ findet die Vorsitzende des SPD-Unterbezirks West, Dagmar Lill, die Senatsentscheidung über den Bau einer Stelzenautobahn in der Neustadt (vgl. taz vom 5. und 6.6.), „da wird es noch Ärger geben.“ Ihr sei zugesagt worden, daß die Neustädter SPD-Basis auf jeden Fall noch vor einer Entscheidung über das „Jahrhundertprojekt“ gefragt werde. Außerdem sollten noch weitere Alternativen der Streckenführung diskutiert werden. „All das hat nicht stattgefunden“, empörte sich Lill gestern.

„Die jetzt beschlossene Lö

sung geht zu Lasten der Neustädter Bevölkerung“, sagt Lill. „Zusätzlicher Dreck, Lärm und neuer Schleichverkehr durch Wohnstraßen“ werde die Folge der Stelzen-Autobahn sein. Stattdessen hätten die SPD-Ortsvereine einhellig die Untertunnelung des Flughafens befürwortet. „Die teureren Alternativen waren die besseren“, sagt Lill.

Damit befindet sie sich in Übereinstimmung mit allen Neustädter Beiratsfraktionen. „Erschreckend“ findet der Neustädter SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz Siemer die Senatsentschei

dung und will nun „dagegen kämpfen“.

Trotz des innerparteilichen Protestes präsentierte Verkehrssenator Konrad Kunick gestern den Stelzen-Plan im Bundesverkehrsministerium. Und am kommenden Dienstag will der Senat auch die Hemelinger Trog-Autobahn zum Daimler-Werk beschließen. Auf die lange Bank geriet dagegen der Wesertunnel zwischen Güterverkehrszentrum im Niedervieland und Klöckner. „Darüber werden wir noch lange mit der Berliner Regierung streiten“, ahnt Kunick.

Ase

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