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Hitziger Endspurt des CSFR-Wahlkampfes

Prag (ap) - Unmittelbar vor den heute beginnenden, ersten freien Parlamentswahlen in der Tschechoslowakei seit 44 Jahren hat die Regierung zum Schlag gegen politische Gegner aller Lager ausgeholt. Der Parteichef der Volkspartei, Josef Bartoncik, wurde zum Rücktritt aufgefordert, weil er als Geheimdienstspitzel tätig gewesen sein soll. Davor waren ehemalige KP-Funktionäre, unter ihnen der ehemalige Generalsekretär Milos Jakes, über ihre Beteiligung am Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen 1968 verhört worden. Die Volkspartei, Mitglied des Wahlbündnisses der Christdemokraten, reichte ihrerseits am Donnerstag Klage gegen den stellvertretenden Innenminister Jan Ruml ein. Ihm wird die frühere Mitarbeit bei der Geheimpolizei vorgeworfen. Nach Ansicht politischer Beobachter kann die Affäre das bürgerliche Wahlbündnis in der Wählergunst weit zurückwerfen. Die tschechoslowakische Übergangsregierung, die seit der Präsidentschaft Vaclav Havels die Geschäfte führt, wird von den ehemaligen Regimegegnern und Anhängern des Bürgerforums dominiert. Das Bürgerforum ist bei den Wahlen am Freitag und Samstag zusammen mit dem slowakischen Bündnis „Öffentlichkeit gegen Gewalt“ aussichtsreichster Kandidat. Bericht morgen als Tagesthema

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