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Stutzki (Paris)

■ betr.: "Verbale Volley-Stops", taz vom 7.6.90

betr.: „Verbale Volley-Stops“, taz vom 7.6.90

Natürlich sehe ich Tag für Tag, wie Ihr Euch abrackert, die ein, zwei Seiten Leibesübungen voll zu kriegen. Banalitäten interessieren zwar nicht, machen sich da aber gut. Was sich Ralf Stutzki (Paris) jedoch mit seinem letzten Press-Schlag geleistet hat, bringt mich schlicht auf die Palme.

„Tennisdamen“ treffen sich beim „Coiffeur“ - Stutzki (Paris) wahrscheinlich mit einer Haube verkleidet mittendrin - und witzeln und sticheln munter drauflos. Na sowas! Kennen wir, erst recht Stutzki (Paris), das nicht schon längst aus frühen Kindergartentagen? Waren es nicht immer die Mädchen, die petzten und stichelten, bis die Tanten dazwischengingen? Manche haben sich ja gebessert, nachdem sie einen abgekriegt haben. Nicht so die „Damen“ im Tennis (wahrscheinlich sowieso alle lesbisch!), die zwar „ein langweiligeres, langsameres Tennis spielen als die Herren“, ihnen aber in ihren Gehäßigkeiten „hoffnungslos“ überlegen sind.

Was für Stutzki (Paris) eine „wahre Wonne“ ist, wähnt er für die jeweiligen Spielerinnen „einer persönlichen Demütigung gleich“. Aber gemach: Auf dem Tenniscourt „kann nur überleben, der(!) die Spielregeln auch außerhalb des Courts einhält“. Und daß die Spielerinnen selbst - eine weitere Wähnung des sich nach wie vor unentdeckt in der scharfzüngigen Mädchenschar tummelndem taz-Autor ihre „Bösartigkeiten“ (böses Mädchen, Du!) so schnell vergessen, wie sie sie aussprechen, die kleinen Sticheleien am Rande „als völlig normal, ja lustig“ empfinden, wundert da kaum noch. Wähnt Stutzki (Paris).

Was soll der Quatsch? Hat der Mann Probleme mit Frauen? Holt ihn bloß schleunigst aus dem „Damen„-Salon ab! Sehr verärgert, Eure Sportsgenossin

Gisela Wuttke, Bonn, nun wieder von der Palme runter

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