: Ergänzung
■ betr.: "Ein breites Bündnis für gesamtdeutsche Wahlen", taz vom 25.5.90
betr.: „Ein breites Bündnis für gesamtdeutsche Wahlen“,
taz vom 25.5.90
Ich bin sehr verärgert darüber, daß die Redaktion diesen Text sinnentstellend gekürzt hat. Der ganze Abschnitt, in dem ich begründe, warum aus meiner Sicht die Vereinigte Linke am wenigsten in ein gesamtdeutsches grün -bürgerbewegtes Bündnis hineingehört, ist herausgestrichen worden. Damit fehlt dem Text die kritische Zuspitzung, da ich mich ja andererseits aus inhaltichen Gründen der Perspektive eines demokratischen Sozialismus nicht verschließe.
Stephan Bickhardt, Geschäftsführer, Demokratie Jetzt, Berlin -DDR
Anmerkung der Red: Für InteressentInnen dokumentieren wir im Folgenden den letzten Absatz des Artikels, der bedauerlicherweise einer Kürzung zum Opfer fiel:
„In diesen Tagen hat sich der Bundesvorstand der Grünen bei den Bürgerbewegungen, Grünen und in anderen Initiativen der DDR zum Gespräch angesagt - eine Gelegenheit über die Notwendigkeit eines Koordinierungsrates zu diskutieren. Ein neuralgischer Punkt in den kommenden Monaten wird sein, ob die Vereinigten Linken zu dem hier beschriebenen Spektrum hinzugehören, jedenfalls für die Basis der Gruppierungen des Bündnis 90. Die Vereinigte Linke (was und wer vereinigt sich hier programmatisch und personell?) eher laut in SED -Abrechnern der PDS, denn dem Bündnis 90 oder den Grünen nahezustehen. Vielleicht war die gemeinsame Liste mit dem ex -SED-nahen Demokratischen Frauenbund zu den jüngsten Kommunalwahlen ein Vorverweis auf eine kommunale Kandidatur auf der PDS-Liste. Eine klare Selbstbeschreibung dieser Gruppierung steht aus. Die Bürgerbewegung Demokratie Jetzt wird sich bezüglich der VL jedenfalls nicht mit halben Erklärungen oder kaum endenwollenden Debatten, wie bei den Vorgesprächen zum Bündnis 90 anfreunden können. Kein Zweifel: Wir werden auch zukünftig den Bündnisgedanken mit der Suche nach konsensfähigen Positionen kultivieren und praktisch umsetzen. Vielleicht hören wir schon bald davon: Grünes Forum, Grünes Bürgerbündnis, Grüne Bürgerunion...
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen