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Heute: Carlos Bilardo

 ■  D U M M E T R A I N E R

Es ist schon ein Jammer mit Carlos Bilardo. Da bläst der einstige Verteidiger, in seiner aktiven Zeit einer der niederträchtigsten Schurken der Fußballgeschichte, einmal ganz gegen seine Gewohnheit zur Offensive, und dann verzapft er einen solchen taktischen Blödsinn.

Offensichtlich fühlte er sich bemüßigt, seinem Star einmal zu zeigen, wer der Chef ist, denn anders ist kaum zu erklären, warum er den flinken Claudio Caniggia auf die Ersatzbank plazierte. Den fordert Maradona seit Wochen als Partner im Angriff, und Caniggia wäre auch der einzige gewesen, der mit seinen Dribblings die massive Abwehr der Kameruner in der ersten Halbzeit hätte durcheinanderbringen können.

So aber tappten sich vorn eher unbedarfte Kicker wie Basualdo, Batista, Balbo, Lorenzo oder Ruggeri auf die Füße, hinten klafften gigantische Lücken, und der einzig torgefährliche Mann, Jorge Burruchaga, mußte Frondienste in der eigenen Hälfte leisten. Maradona vollends durfte als vorderster Angreifer, stets in einen Pulk von Abwehrspielern gehüllt, den Kasper spielen und kam kaum zu einer vernünftigen Aktion.

Nach dem Spiel mochte er dennoch nicht so recht den Fehdehandschuh werfen, aber sein „Wenn Carlos will, daß ich vorn spiele, spiele ich halt vorn“, klang längst nicht so euphorisch, wie wir das von Lothar Matthäus gewohnt sind.

Keinen Zweifel ließ er daran, daß der Wechsel in der Halbzeit zu spät kam: „Wir haben das Spiel vergurkt, als wir in der ersten Hälfte kein Tor schossen.“ Bilardo wird nicht einmal das gemerkt haben.

Matti

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