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Tankerexplosion vor Texas‘ Küste

■ Zwei Besatzungsmitglieder getötet / Küstenwache rechnet nicht mit Ölpest vor der Küste

Galveston (afp) - Stunden nach Explosionen und dem Ausbruch eines Feuers an Bord des norwegischen Tankers „Mega Borg“ am Samstag morgen im Golf von Mexiko konnte der Brand noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Nach Angaben der Küstenwache ist jedoch eine Ölpest vor der texanischen Küste angeblich nicht zu befürchten, da die Tanks der Hitze standhielten. Lediglich in der ersten Zeit nach dem Unglück seien 28.000 Liter Rohöl ins Meer geflossen, als sich die Ladung unter der Hitze auszudehnen begann. Der Tanker hatte 114 Millionen Liter Rohöl geladen.

Zuerst hatte es geheißen, es bestehe die Gefahr, daß das Schiff sinke. Zwei Schiffe der US-Küstenwache sind in der Nähe des Havaristen. Andere Hilfsschiffe seien auf den Weg gebracht worden, sagte der Sprecher der Küstenwache.

Nach einer ersten Bilanz wurden zwei der 41 Besatzungsmitglieder getötet, zwei weitere wurden am Samstag noch vermißt, 17 erlitten leichtere Verletzungen. Nach Darstellung der Küstenwache kam es im Maschinenraum des 250 Meter langen Tankers ausgerechnet zu dem Zeitpunkt zu einer Serie von Explosionen, als die „Mega Bord“ einen Teil ihrer Ladung in einen italienischen Tanker umfüllte. Die Ursache der Explosionen, die einen riesigen Brand im Maschinenraum und auf der Kommandobrücke auslösten, war zunächst unbekannt. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich die beiden Tanker etwa 90 Kilometer südlich von Galveston.

Inzwischen versuchten Reinigungsmannschaften, das nach einem Tankerunfall auf der Wasserstraße Kill Van Kull zwischen den US-Staaten New Jersey und New York treibende Öl zu beseitigen.

Bei den Reinigungsarbeiten in der Wasserstraße wurden am Freitag etwa 300 Arbeiter, darunter Spezialisten des Ölkonzerns Mobile, eingesetzt. Der nach dem Unglück festgenommene Erste Offizier des Schiffes wurde gegen 50.000 Dollar Kaution wieder freigelassen. Er wird beschuldigt, den Tanker unter dem Einfluß von Alkohol oder Drogen geführt zu haben.

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