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Modrow kritisiert „Übergabe-Regierung“

Berlin (dpa) - Ex-Regierungschef Hans Modrow (PDS) hat das Ostberliner Kabinett unter Ministerpräsident Lothar de Maiziere (CDU) scharf kritisiert. Er warf der Regierung vor, es sei keine „Übergangs-, sondern eine Übergabe-Regierung“, berichtete 'adn‘. Dem DDR-Verteidigungsminister Rainer Eppelmann (DA) warf Modrow vor, in Moskau mit den Vertretern des Warschauer Paktes zu beraten und kurz darauf den Austritt der DDR-Armee aus dem östlichen Bündnis anzukündigen. Und der Wirtschaftsmimister Walter Romberg (SPD) spreche von einem heißen Herbst, als ob er nichts damit zu tun habe. Die rund 200 Delegierten des ersten Landesparteitags der PDS in Mecklenburg-Vorpommern, vor denen Modrow redete, sprachen sich dafür aus, die Partei von einer DDR-typischen zu einer gesamtdeutschen parlamentarischen Kraft zu profilieren. Dazu wolle man mit den sich bildenden PDS-Gruppen in der Bundesrepublik die Kontakte ausbauen und auch mit der DKP, der Grün -Alternativen Liste, dem Sozialistischen Forum und anderen linken Kräften im Westen in die Diskussion treten. Die Delegierten forderten eine norddeutsche Oppositionskonferenz Mecklenburg-Vorpommerns, Schleswig-Holsteins, Hamburgs, Bremens und Niedersachsens für den kommenden Herbst. In den drei DDR-Nordbezirken hat die PDS nach ihren Angaben zur Zeit 50.079 Mitglieder.

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