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Plakat vor Gericht

■ FCKW-Industrie will Greenpeace zensieren

Eine einstweilige Verfügung gegen eine Plakat-Kampagne der Umweltschutzorganisation Greenpeace versuchte am Freitag der Vorstandsvorsitzende des FCKW-Herstellers Kali-Chemie, Cyril Van Lierde vor dem Landgericht Hannover zu erwirken. Das beanstandete Plakat ist ein Entwurf des Polit-Grafikers Klaus Staeck und zeigt die Bilder der Vorstandsvorsitzenden der Kali-Chemie und der Hoechst AG, Wolfgang Hilger. Über den Abbildungen steht: „Alle reden vom Klima. Wir ruinieren es“. Das Gericht will sein Urteil am 4. Juli verkünden.

In derselben Sache hat das Oberlandesgericht Frankfurt dem Vorstandsvorsitzenden der Hoechst AG am vergangenen Dienstag Recht gegeben. Kali-Chemie und Hoechst sind die beiden einzigen Hersteller von FCKW in der Bundesrepublik. In der Bundes

republik werden zehn Prozent der Weltproduktion des umstrittenen Gases hergestellt.

Der Rechtsanwalt Van Lierdes stellte sich auf den Standpunkt, das Plakat habe einen „Steckbriefcharakter“ und fordere zur geistigen und körperlichen Verfolgung auf. Im übrigen produziere Kali-Chemie, was die Industrie und damit die Gesellschaft verlange. Außerdem würden ausländische Hersteller einspringen, wenn in der Bundesrepublik kein FCKW mehr hergestellt werden würde.

Der juristische Vertreter von Greenpeace entgegnete, auch Wirtschaftsführer müßten sich der öffentlichen Kritik stellen. In Bezug auf ausländische FCKW-Hersteller sagte er, es wäre absurd, wenn man bei weltweiten Problemen, wie dem Ozonloch nicht zu Hause anfangen würde.

dpa

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