: "Leibesübungen"
■ betr.: "Bildunterschrift: "Schwer depressiver Schweden-Fan weint hemmungslos ins Nationalbanner", taz vom 22.6.90
betr.: Bildunterschrift: „Schwer depressiver Schweden-Fan weint hemmungslos ins Nationalbanner“, taz vom 22.6.90
Die Bildunterzeile ist weder illustrativ noch informativ sondern einfach peinlich. Offensichtlich hat bei Euch/Ihnen noch niemand einen schwer depressiven Menschen erlebt, denn sonst würdet Ihr/Sie sorgfältiger die Wörter auswählen.
„Enttäuschter“ oder „trauriger“ Schweden-Fan wäre doch wohl angemessener gewesen, oder?
Britta Fröhlich, Dipl.-Psychologin, Frankfurt am Main
betr.: „Black Magic Milla“,
taz vom 25.6.90
Vergriffen im Datum wie auch im Ton: „Wo teutonische Panzer (au wei) verkrampft die Fäuste recken (...).“ Das schmerzt nun wirklich arg, obwohl ich bisher demütig und geduldig Eure Bemühungen über mich ergehen ließ, die „Leibesübungen“ ulkig, ironisch oder sonstwie zu bewältigen. Oder war das gar der systemkritische Denkanstoß, den ich als sportbegeistertes Döfchen stramm verordnet bekomme? So gerät er eher zum Eigentor.
Warum werden Menschen mit Kriegsmaterial gleichgesetzt? Peinlich! Ich bitte inständig und friedlich um a) sachliche Berichterstattung (schließlich können nicht alle Leute „life“ vor der Glotze dabeisein) oder b) um Streichung dieser seit langem unseligen Rubrik, die weder solide informiert noch zum Schmunzeln veranlaßt. (...)
Astrid Schönfelder, Bremen
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