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Totaler Baustopp für Ost-Berlin?

PDS

Croissant betreibt PDS-Gründung

West-Berlin. Der frühere Anwalt der „Rote Armee Fraktion“, Klaus Croissant, betreibt die Gründung einer „Partei des Demokratischen Sozialismus“ (PDS). Im Namen einer „PDS -Initiative Berlin West“ verbreitete Croissant am Samstag einen Gründungsaufruf für diese Partei. Die Initiative stelle sich Bestrebungen entgegen, „die Linke in Deutschland aus dem Weg zu räumen“, heißt es in dem Aufruf. Als Ziel der Partei nennt das Papier „eine sozialistische Gesellschaftsordnung, in der die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“. Im künftigen gesamtdeutschen Parlament müsse es eine organisierte Linke geben. Wenn die PDS sich nur in der DDR zur Wahl stelle, könne sie unter Umständen an der Fünf -Prozent-Hürde scheitern. Die PDS-West-Berlin wende sich „an das vielfältige Spektrum der Gegner eines kapitalistischen Großdeutschlands“.

WOHNUNGSMARKT

Ost-Berlin. Ost-Berlin droht noch in diesem Monat ein totaler Baustopp, wenn die Stadtregierung nicht umgehend 300 Millionen Mark von der DDR-Regierung bekommt. Das kündigte der Ostberliner Baustadtrat Ekkehard Kraft (SPD) in einem gestern veröffentlichten Interview des Westberliner 'Volksblatt‘ an. Insgesamt fehlten in beiden Teilen der Stadt 170.000 Wohnungen. Falls die finanzielle Zusage der Regierung bis Mitte Juli nicht vorliege, so Kraft, stünden bald alle Räder still. Die Situation sei äußerst ernst, denn die Staatsbank habe am vergangenen Freitag der Baudirektion bereits einen Kredit versagt. 90 Prozent aller Wohnungsbauaufträge werden aus dem DDR-Staatshaushalt finanziert, nur zehn Prozent steuert der Ostberliner Magistrat bei. „Wenn das Geld nicht bewilligt wird, stehen möglicherweise schon im Juli zusätzliche Tausende von Bauarbeitern auf der Straße“, sagte Kraft.

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