: West-Akademie protestiert gegen Ost-Entlassungen
Der Präsident der Akademie der Künste (West), Walter Jens, und der Direktor der Abteilung Musik, Frank Michael Beyer, sowie alle Mitglieder der Abteilung zeigen sich „aufs äußerste betroffen“ darüber, daß den Orchestern und Chören des Rundfunks der DDR ihre Kündigung nach Ablauf der Spielzeit 1990/91 mitgeteilt worden ist. Jens und Beyer erklärten, daß hier auf einem wesentlichen Gebiet küntlerischen Lebens schon jetzt Entscheidungen getroffen würden, die jegliche Art der Neugestaltung unmöglich machten. Die am 20. Juni in der Akademie der Künste gegründete Orchesterkonferenz - ein Zusammenschluß der Berliner Sinfonieorchester und Berufschöre - habe sich zur Aufgabe gesetzt, an der künstlerischen Gestaltung eines zukünftigen Berlins mitzuwirken. Alle Beteiligten gingen davon aus, daß der Erhalt der bestehenden Ensembles unabdingbar sei, um die vielfältigen Aufgaben „in diesem großen Lebensraum“ zu realisieren. Dies schließe Modifikationen nicht aus, doch müßten diese erfolgen auf der Grundlage der bestehenden Strukturen.
Deshalb wende sich die Akademie der Künste mit aller Eindringlichkeit an die Verantwortlichen, sofort nach neuen Rechtsträgern zu suchen - beispielsweise bei ländereigenen Rundfunkanstalten - oder die Kündigung für diese hochqualifizierten Klangkörper zurückzunehmen.
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