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Siebeneinhalb Prozent der Aids-Kranken sind Frauen

Bonn (ap) - In der Bundesrepublik sind 7,44 Prozent der Aids -Kranken Frauen. Das Bundesgesundheitsministerium teilte am Montag in Bonn mit, von 1982 bis zum 30. Juni dieses Jahres seien 4.922 an der Immunschwäche Erkrankte registriert worden, darunter 366 weibliche Patienten. Bei einem Großteil der Frauen (136) sei die Krankheit erst innerhalb der letzten zwölf Monate festgestellt worden. Mit dem Virus infiziert haben sich nach den neuesten Ergebnissen der Laborberichtspflicht 39.663 Menschen, wovon 5.869 oder 14,8 Prozent Frauen sind.

Bundesgesundheitsministerin Ursula Lehr erklärte, der Zwischenbericht zum Modellprogramm „Frauen und Aids“ weise als schwerwiegendste Probleme neben der eigenen Erkrankung eine bestehende Schwangerschaft oder den Wunsch nach einem Kind aus. Das Modellprogramm umfaßt 19 Projekte und Einrichtungen in zwölf Städten. Dabei wurden zwei Schwerpunkte gesetzt: Im psychosozialen Bereich werden beispielsweise Prostituierten Unterstützungsangebote und Ausstiegshilfen angeboten.

Drogenabhängigen Frauen werden außerdem „niederschwellige Angebote“ gemacht wie Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten oder die Einrichtung von Treffpunkten. Im medizinisch-gynäkologischen Bereich sind die vorrangigen Ziele, Infektionen von Embryos und Neugeborenen zu verhindern und Fragen der Schwangerschaftsverhütung von infizierten Frauen zu klären.

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