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Streik statt Steaks

■ Das Personal der ehemaligen HO-Gaststätten streikt gegen deren neue alte SED-Kapitalisten

Ost-Berlin. „Keine SED-Bonzen sollen an der Macht bleiben!“ stand auf einem der Transparente. Auf dem Platz der Akademie protestierten gestern etwa hundert MitarbeiterInnen der früheren HO-Gaststätten. Die MitarbeiterInnen hatten sich auf den Treppen des Schauspielhauses versammelt und informierten Passanten über die Praxis ihres Geschäftsführers Abraham. Dieser, seit 1985 Direktor der HO -Gaststätten, ist nun seit dem 1.7. 1990 Geschäftsführer der Gaststätten-GmbH „i.G.“. Nach Ansicht der Streikenden allerdings ein selbsternannter. Alle Mitarbeiter der Gaststätten Französischer Hof, Turmstube, Arkade, Cafe zur Laube, Cafe Rose und des Schauspielhauses sind entschlossen, so lange zu streiken, bis der Geschäftsführer von seinem Posten zurücktritt. Die streikenden sind siegessicher: „Alle Kredite laufen über Abraham, jeden Tag kommt er um 50.000 DM der Zahlungsunfähigkeit näher.“ Finanzielle und moralische Rückendeckung erhalten die Protestierer von ihrer Gewerkschaft. Auch Oberbürgermeister Schwierzina und der Fraktionsvorsitzende der CDU, Kirschner, haben ihre Unterstützung zugesagt. Die MitarbeiterInnen der Gaststätten sind wild entschlossen, „bis zum bitteren Ende“ zu streiken. „Wir werden nicht unter dem ehemaligen SED-Direktor arbeiten, der früher immer vor dem bösen Kapitalisten gewarnt hat und sich jetzt selbst noch schlimmer aufführt.“

A.Z.

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